Wissen über Tee

Was Sie schon immer über die einzelnen Teesorten wissen wollten, hier können Sie es nachlesen.

                                                                                                                                                                                                                                                                            
Schwarzer Tee
Grüner Tee
Matcha Tee
Oolong Tee
Rooibos Tee
Weißer Tee





Perle der Natur – Schwarzer Tee

Teeliebhaber schwören auf seinen leicht bitteren Geschmack und die anregende Wirkung: den schwarzen Tee. Seinen Ursprung hat die Teepflanze (Camelia Sinensis) in China. Aus ihr entstehen drei Teesorten: der grüne, der weiße und der schwarze Tee. Der Schwarztee unterscheidet sich von den anderen beiden Sorten durch die Herstellungsart. Im Gegensatz zu den anderen Sorten wird er fermentiert. 
Übrigens wird der schwarze Tee bei den Chinesen gar nicht als solcher bezeichnet. In China kennt man ihn als Roten Tee oder Rottee. Das resultiert aus dem fertig gekochten Tee, denn dieser schimmert in einem Kupferton, wohingegen die Blätter schwarz sind. 
Wie die „Perle der Natur“ hergestellt wird, welche Wirkung sie auf unseren Organismus hat und alles rund um das Thema Schwarztee erfahren Sie in diesem Textbeitrag.

Wo der schwarze Tee angebaut und wie er hergestellt wird

China und Japan sind nicht –wie irrtümlicherweise vermutet- die größten Anbaugebiete für schwarzen Tee. Sri Lanka, Afrika, Indien, Südamerika und sogar Teile von Europa zählen zu den Hauptanbaugebieten. Die bekannten Sorten Darjeeling, Assam und Sikkim werden in Indien angebaut. Der Ceylon-Tee stammt aus dem ehemaligen Ceylon, der heutigen Insel Sri Lanka vor der Ostküste Indiens.
Auch die Türkei sowie der Iran und Europa (Portugal und England) exportieren Tee, darunter auch Schwarztee.
Aufgrund der geringen Haltbarkeit der Blätter wird direkt auf der Teeplantage der schwarze Tee in fünf Schritten hergestellt. Zunächst werden die Blätter in mühevoller Handarbeit gepflückt. Nur die obersten zwei Blätter mitsamt Knospe werden pro Ast verwendet. Dann müssen die Blätter entweder auf natürliche Art und Weise (bis zu 18 Stunden) welken oder dieser Prozess wird durch den Einsatz von Ventilatoren verkürzt. Damit wird den Blättern Feuchtigkeit von bis zu 30 Prozent entzogen.
Danach werden die Teeblätter gewelkt und anschließend gerollt. Das Rollen der Blätter bewirkt, dass diese leicht angeritzt werden. Dadurch erfolgt das Freisetzen der wertvollen ätherischen Öle. Anschließend werden die Blätter fermentiert. Dies geschieht, indem Feuchtigkeit, Wärme und Sauerstoff zugesetzt werden. Deswegen nennt man den Produktionsvorgang auch Oxidation. Hierbei spielt die Temperatur eine entscheidende Rolle. Am Anfang haben die Blätter eine Temperatur von 22 Grad. Diese steigt jedoch schnell an. Dabei ist es wichtig, dass 29 Grad nicht überschritten werden. Aus diesem Grund erfolgt alle 10 Minuten eine Temperaturmessung. Die schwarze Farbe und das für den Tee typische Aroma werden letztendlich durch die Oxidation erzielt. Im letzten Arbeitsgang werden die Blätter getrocknet. 
Bei dem Trocknungsvorgang dunkelt die Farbe der Blätter noch mehr nach. Der Tee wird aufgrund der Beschaffenheit der Blätter (grob, fein, klein) in diverse Qualitätsstufen eingeteilt und abgepackt.

Wie schwarzer Tee zubereitet wird

Ein paar Grundregeln sind bei der Zubereitung zu beachten, damit ein aromatisches Getränk entsteht. Für eine Tasse werden etwa zwei Gramm (ca. ein Teelöffel) verwendet. Diese werden mit abgekochtem und auf 90 Grad abgekühltem Wasser übergossen. Zwei bis drei Minuten Ziehzeit sind ideal. Bei längerer Zeit wird der Tee etwas bitterer. Bei der zweiten Pflückung  darf das Wasser etwas heißer und die Ziehzeit etwas länger sein. Auf keinen Fall sollten Sie abgekühlten Tee nochmals aufbrühen, da er sonst zu bitter wird.

Wie die Inhaltsstoffe im schwarzen Tee auf unsere Gesundheit wirken

Eine Tasse schwarzer Tee enthält ungefähr dreimal weniger Koffein als Kaffee. Es wird jedoch anders als beim Kaffee freigegeben, denn es ist an die im Tee Tannine (Gerbstoffe) gebunden. Erst müssen sich diese Verbindungen lösen, dann wird das Koffein freigesetzt. Dies geschieht nach und nach. Dafür ist die Wirkung langanhaltender als beim Kaffee.
Wissenschaftler vertreten hinsichtlich der positiven Effekte des schwarzen Tees auf unsere Gesundheit unterschiedliche Auffassungen. Es existieren diverse Studien, aber keine davon ist wissenschaftlich belegt. Fakt ist jedoch, dass der schwarze Tee ätherische Öle und sekundäre Pflanzenstoffe (Antioxidantien) enthält, die für unsere Gesundheit wertvoll sind. Des Weiteren ist er reich an Nährstoffen wie z. B. Vitamin B, Kalium und Mangan. Der Fluoridgehalt ist hoch, sodass sich ein regelmäßiger Genuss positiv auf den Zahnschmelz auswirkt und damit den Kariesbefall hemmt. Auch soll er entzündungs- und wachstumshemmende Effekte auf unerwünschte erzielen. Seine regulierende Wirkung bei Durchfallerkrankungen ist ebenfalls bekannt.
Mittlerweile sagt man, dass Tee eine positive Wirkung auf Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems haben soll. Wobei hier eindeutig erwiesen ist, dass der grüne bzw. weiße Tee mehr punkten kann, da er durch die fehlende Oxidation noch mehr Antioxidantien enthält als Schwarztee.

Wie der schwarze Tee genossen wird

Ob mit Milch, Honig oder Zucker, das ist eine Frage des Geschmacks. In Großbritannien wird der schwarze Tee mit einem Schuss Milch genossen. Er wird dadurch milder, da die Bitterstoffe durch die Milch gebunden werden. Allerdings hat diese auch einen negativen Einfluss auf die Antioxidantien wie Wissenschaftler herausgefunden haben. Denn die antioxidative Wirkung wird durch die Milch verringert. Aber den Engländern kommt es weniger auf die gesundheitlichen Effekte sondern mehr auf den Genuss an. Die Ostfriesen genießen ihren Schwarztee, indem sie einen starken Aufguss über ein großes Stück Kandis gießen und zur Krönung einen Schuss Sahne hinzufügen. Ob Kandis, Honig, Zitrone oder Milch, erlaubt ist alles was gefällt.

 

Grüner Tee – Herkunft, Verbreitung, Anbau und Zubereitung

Was ist grüner Tee?

Grüner Tee oder auch Grüntee ist eine Möglichkeit der Teeherstellung. Sowohl grüner als auch schwarzer Tee werden aus derselben Pflanze, der Camellia Sinensis (Teestrauch), hergestellt. Beim Grüntee wird während der Weiterverarbeitung allerdings auf das Fermentieren der Teeblätter verzichtet. Der grüne Tee hat seinen Namen von der kräftigen grünen Farbe des Aufgusses, die zwischen tiefem Dunkelgrün und leuchtend hellem Grün schwankt.

Zur Geschichte und Verbreitung von Grüntee

In Legenden heißt es, dass das grüne Getränk schon vor etwa 5000 Jahren in China von Kaiser Shennong entdeckt wurde. Die ursprünglich wild wachsende Pflanze wurde wegen ihrer belebenden und entgiftenden Wirkung vor allem in der chinesischen Oberschicht und von buddhistischen Mönchen verwendet. Bis in die Tang-Dynastie hinein (618 – 907 n. Chr.) wurde der Tee nach der Ernte gedämpft, zerkleinert und zu Teeziegeln oder auch Teekuchen gepresst. Diese wurden mit anderen Zutaten in Wasser zu einer Tee Suppe gekocht. Bereits zu der Zeit begann sich der Tee durch buddhistische Mönche nach Japan hin zu verbreiten.
Aus dem Kochen der Teeziegel entwickelte sich der Pulvertee. Bis ins 13. Jahrhundert hinein wurden die Blätter zu einem Pulver verarbeitet und während der Zubereitung aufgeschäumt. Der so geschlagene Tee wurde nun auch Teil der Alltagskultur und verbreitete sich weiter im asiatischen Raum.
Das Aufbrühen und Trinken von grobem oxidierten Tee wurde im 13. Jahrhundert von den Mongolen übernommen und löste den Pulvertee in China ab. Bis zum 16. Jahrhundert entstand daraus das Aufgießen von getrockneten Teeblättern, so wie der grüne Tee auch heute zubereitet wird.
Im 16. und 17. Jahrhundert verbreitete sich der Grüntee aus Asien heraus in Europa. Zunächst stand er in Holland als Medizin zum Verkauf und wurde auch über Russland in Europa verbreitet, bis er im 18. Jahrhundert in ganz Europa bekannt und beliebt war.

Die Anbaugebiete

Heutzutage wird der Teestrauch vor allem in Hochlagen der tropischen und subtropischen Klimazonen angebaut. In diesen Zonen bekommt die Camellia Sinensis für ihren optimalen Wuchs besonders viel Sonne und zugleich auch viel Regen.
Hauptanbaugebiete sind Asien und Afrika aber auch in Europa wird Tee angebaut, vor allem in der Türkei. Sri Lanka, Indien und die Türkei produzieren zusammen etwa dreiviertel der Weltproduktion an grünem Tee.
In Japan wird sehr hochwertiger Grüntee produziert. Allerdings nutzen die Japaner den Tee vorrangig für den heimischen Markt und exportieren ihn kaum.
In den höheren Lagen Chinas und Taiwans ist die kleinere Sorte Sinensis, eine der beiden Unterarten des Teestrauchs, verbreitet. Durch ihren langsamen Wuchs und die feineren Blätter wird sie für sehr hochwertige Tees genutzt. In den niedrigeren Regionen Indiens findet man die Sorte Assamica. Diese Pflanze wächst schneller und höher als die var. Sinensis, gibt dem grünen Tee aber auch einen eher rauen und bitteren Geschmack. Heutzutage werden beide Pflanzen oftmals miteinander gekreuzt, so dass es Schätzungen zufolge etwa 1500 Sorten grünen Tees gibt.

Zur Herstellung von Grüntee

Der Teestrauch wird zumeist aus kleinen Setzlingen gezogen, eher selten werden für die Anzucht Samen genutzt. Vor der ersten Ernte muss die Pflanze zwischen drei und sechs Jahren wachsen. Im indischen Raum lebt der Teestrauch etwa 30 bis 50 Jahre, chinesische Sträucher können sogar bis zu 100 Jahren alt werden.
Geerntet werden die Teeblätter entweder während weniger Monate im Wachstumsjahr oder während der gesamten Wachstumszeit im wöchentlichen beziehungsweise zweiwöchentlichen Abstand. Der Erntezeitpunkt hängt ab von der Anbaulage und beeinflusst sowohl Farbe als auch Geschmack des Tees.
Eine hohe Qualität der Blätter und des Getränks wird durch die Ernte von Hand gewährleistet. Dabei müssen etwa acht Kilogramm Teeblätter für ein Kilogramm fertigen Grüntee gepflückt werden.
Nach der Ernte werden die Teeblätter innerhalb von neun bis dreizehn Stunden verarbeitet. Die Verarbeitungsschritte unterscheiden sich je nach Anbauregion und beeinflussen den fertigen Grüntee stark.
Etwa vier Stunden lang liegen die Blätter an der Sonne in der frischen Luft und verlieren so circa 30% ihrer Feuchtigkeit. Um die Fermentation, besser gesagt die Oxidation der Teeblätter zu vermeiden, werden sie nun erhitzt. In Japan werden die Teeblätter dabei kurz und schonend mit heißem Wasserdampf behandelt. Dieses Verfahren gibt dem japanischen Grüntee einen grasig-frischen Geschmack. Grüner Tee in China wird nach dem kurzen Welken in großen Pfannen bei bis zu 300°C geröstet. So erhält der chinesische Grüntee einen eher blumigen, herb-rauchigen Geschmack.
Um die Geschmeidigkeit der Blätter zu erhalten, werden sie nach dem Erhitzen gerollt und anschliessend getrocknet.

Die Zubereitung

Bei grünem Tee gibt es je nach Sorte Unterschiede in der Zubereitung, sogar innerhalb einer Sorte kann sie je nach Verarbeitung, Saison oder Pflückzeitpunkt variieren.
Zu beachten sind bei der Zubereitung die verwendete Tee Menge, die Wassertemperatur und natürlich die Ziehdauer. Selbst geringe Abweichungen können Geschmack und Qualität des fertigen Grüntees stark beeinflussen.
Pro Tasse sollte etwa ein Teelöffel mit frischen Blättern aufgebrüht werden. Bei einem Liter Tee entspricht dies etwa 12g beziehungsweise drei bis vier Teelöffeln.
Das verwendete Wasser sollte möglichst weich sein, denn Kalk und Chlor beeinflussen den Teegeschmack. Das Wasser darf beim Aufguss nicht mehr kochen, es sollte auf maximal 90°C, optimaler Weise auf etwa 70°C abkühlen. Allerdings darf das Wasser nicht kälter als 50°C werden.
Es gibt verschiedene Zubereitungsmöglichkeiten für grünen Tee. Eine Variante besteht darin, die Teeblätter mit heißem Wasser zu übergießen und 30 bis 60 Sekunden ziehen zu lassen.
Anschließend wird der Aufguss weg geschüttet. Die so gespülten und geöffneten Teeblätter können nun in einem zweiten Aufguss drei Minuten ziehen, so dass der Tee eine beruhigende und magenfreundliche Wirkung erhält.
Anregend wirkt das grüne Heißgetränk, wenn es beim ersten Aufguss 60 bis 90 Sekunden ziehen kann und gleich getrunken wird.
Wird das Sieb kurz vor Ende der Ziehzeit im Wasser geschwenkt, verteilen sich die Schwebteilchen optimal im Tee.
Grüntee kann bis zu dreimal, einige wenige Sorten sogar bis zu achtmal, aufgegossen werden, er wird dabei allerdings immer etwas bitterer.

 

Matcha Tee - der Edle mit der Schaumkrone


Matcha ist Tee, aber ohne Ziehdauer und ohne Beutel. Er wird geschäumt, aber ohne Milch. Was aussieht wie ein chemisches Gebräu, ist in Wahrheit pure Natur. Das eigentümliche Pulver in leuchtendem Grün liegt voll im Trend. Viele Stars schwören auf Matcha als Wunderdrink. In der Lebensmittelindustrie wird das natürliche Pulver zum Verfeinern von Schokolade, Eiscreme und süßen Getränken verwendet. Selbst beim Backen findet das Multitalent Anwendung und färbt Macarons und Kekse grün. Matcha Pulver ist keine Erfindung der Neuzeit. Lange bevor der Tee als Modezutat erschienen ist, etwa im 16. Jahrhundert, wurde er fester Bestandteil der japanischen Teezeremonie. Der Großmeister Sen no Rikyu schildert in seinen Dichtungen zum Tee-Weg die Zubereitung und des Genuss von Matcha. 
 

Matcha Pulver ist nicht gleich Matcha Pulver

Matcha ist kein geschützter Begriff. Es ist das japanische Wort für "gemahlener Tee". Theoretisch ist jedes Teepulver Matcha. Japan hat sich auf Grünentee spezialisiert und baut im ganzen Land keine anderen Teesorten an. Jeder im Handel erhältliche Matcha ist daher Grünteepulver. Dennoch gibt es erhebliche Unterschiede. Der Matcha-Trend und die vielseitigen Einsatzgebiete haben die Nachfrage erhöht und zur Entstehung unterschiedlicher Qualitätsstufen beigetragen. Das Verfahren zur Herstellung des ursprünglichen Matcha ist aufwendig und wird nur von wenigen japanischen Teebauern beherrscht. Für den so genannten Koch-Matcha wurde ein vereinfachtes Verfahren entwickelt. Er ist günstiger als der „echte“ Matcha, unterscheidet sich aber auch inhaltlich stark. Neben dem japanischen wird im Handel zwischenzeitlich der chinesische Matcha für Sparfüchse angeboten. China hat, nachdem Matcha Tee Jahrhunderte lang in Vergessenheit geraten war, in jüngster Vergangenheit die Herstellung wieder aufgenommen. 

Der beste Matcha kommt aus Japan

Die Geschichte des Matcha Tees beginnt im China des 6. Jahrhunderts. Buddhistische Mönche brachten das Grünteepulver nach Japan. Das Land spezialisierte sich auf den Anbau von grünem Tee und entwickelte den Matcha Tee bis zu seiner Vollkommenheit weiter. Für den hochwertigen Matcha Tee wird vollbeschatteter Tencha Grüntee aus Japan verwendet. Die steigende Nachfrage führte dazu, dass halbbeschattete oder nicht beschattete Tees produziert werden. Sie haben einen geringeren Arbeitsaufwand als der Vollbeschattete und sind günstiger. Die bedeutendsten Anbaugebiete sind Nishio, Uji und Kyoto. 

So wird aus Tencha delikater Matcha Tee

Die Teebauern decken die Sträucher einen Monat vor der Pflückung mit lichtundurchlässigen Planen ab. Die Reifezeit wird verlängert und bewirkt eine intensive dunkelgrüne Färbung der Blätter. Die Beschattung erhöht die Menge der essentiellen Aminosäuren, der Tee wird umami. So wird der fünfte Geschmacksinn des Menschen bezeichnet. Er bedeutet wohlschmeckend. Der Tee ist durch die verlängerte Reifung reich an den Vitaminen A, B, C und E, an Carotinen und Catechinen. Die gepflückten Blätter werden in Dampf gegart und getrocknet. Das Blattgewebe wird nach der vollständigen Trocknung von den Stängeln und den Blattadern getrennt. In antiken Steinmühlen aus Granit wird das feine Blattgewebe zu Matcha Pulver gemahlen. Die Stängel und die Adern werden nicht zu Tee verarbeitet. Eine Steinmühle produziert in einer Stunde etwa 30 Gramm Teepulver. Der Preis für diese Menge liegt durchschnittlich bei 50€. Unter den besten Matcha Tees gibt es geschmackliche Unterschiede. Früh geernteter Matcha ist umami und süß, später geernteter umami und leicht herb im Geschmack. Japan konsumiert den Großteil des edlen Tees am liebsten selbst und gibt nur eine geringe Menge für den Export frei. Der Hohe Arbeitsaufwand und die begrenzte Verfügbarkeit haben Matcha Tee zu einer teuren Rarität. Wer sich mit dem günstigeren Schaumschläger begnügt, bekommt gemahlenen Grüntee, der keine weitere Gemeinsamkeit mit dem traditionellen Matcha hat. Die Sträucher für den Koch-Matcha werden teil oder nicht beschattet. Das gesamte Blatt wird zu Pulver gemahlen. Die Vereinfachung der Zubereitung ermöglicht den günstigeren Preis hat aber zur Folge, dass das Produkt erheblich an Qualität verliert. Der Tee ist eher blassgrün und intensiv bitter. Er eignet sich zur Einfärbung von Gebäck und Milchprodukten, aber nicht als Ersatz für hohen Teegenuss. 

Matcha Tee ist bei der Zubereitung eine Besonderheit

Der Matcha Tee wird nicht gebrüht wie für Tee üblich. Er wird mit heißem, aber nicht kochendem Wasser, übergossen und locker aus dem Handgelenk aufgeschlagen bis er schäumt. Idealer Weise ist das Wasser 80 Grad heiß und weich. Von dem kostbaren Pulver genügen 1 bis 2 Gramm auf 60 bis 100 Milliliter Wasser. Das Pulver wird in die Matcha-Schale, dem Chawan, gegeben. Zum Aufschlagen wird ein spezieller Bambusbesen, der Cha-sen, benutzt. Viel fester Schaum ist ein Zeichen für das gute Gelingen des Tees. Nach Gusto kann der Tee dünner zubereitet werden. Dafür wird das Pulver mit mehr Wasser übergossen. Für starken Teegenuss wird mehr Pulver mit weniger Wasser angerührt. Die drei Varianten klassisch, stark und dünn finden Anwendung in der Teezeremonie. Das teure Pulver oxidiert schnell und sollte luftdicht und kühl gelagert werden. So können das Aroma und die Farbe einige Wochen erhalten bleiben. Es ist besser bei Bedarf frisches Pulver zu kaufen als auf Vorrat zu Lagern. Nur so kann der Matcha für alle Sinnen zur Wohltat werden.   

Wissen über Oolong Tee

Oolong Tee ist fein im Geschmack und besitzt viele Facetten: Die aus Asien stammende Teespezialität zeigt sich mit verschiedenen Sorten, die blumig-frische oder auch würzig-pikante Noten aufweisen können. Der Tee wird in einem aufwändigen Fermentationsverfahren getrocknet und weiterverarbeitet, bevor er hierzulande in den Verkauf gelangt.
Wichtig ist, Oolong Tee korrekt zuzubereiten, damit ein vorzügliches Geschmackserlebnis gewährleistet ist. Dazu zählt beispielsweise die Verwendung einer Kanne mit großem Sieb zur optimalen Entfaltung des Tees.

Herkunft

Oolong Tee hat seinen Ursprung in Taiwan, Indien und China. Kultiviert wurde die Teepflanze zunächst in der chinesischen Provinz Fujian und setzte von dort an ihren Siegeszug in weitere asiatische Länder fort. Zwar ist die Teepflanze immer identisch, allerdings ist der Geschmack aufgrund der geologischen Gegebenheiten sehr verschieden. Einerseits sind somit die Bodenbeschaffenheiten dafür verantwortlich, andererseits auch die Art der Fermentierung, welche zur traditionellen Verarbeitung des Tees gehört. Die hochwertigsten Sorten des Oolong Tee stammen heute aus Fujian und Formosa. 

Wer verschiedene Sorten probiert, stellt schnell die Unterschiede der Aromen fest. So zeichnet sich der Formosa Oolong Tee durch sein duftendes, florales Aroma aus, während der China Oolong Tee eher sehr intensiv würzig ist und über eine leichte pikante Note verfügt. Der Darjeeling Oolong schmeckt dagegen leicht und nussig-fruchtig. 

Ernte und Zubereitung

Heutzutage wird Oolong Tee vorwiegend auf größeren Plantagen in China und Taiwan angebaut. Hier werden die Teeblätter entweder von Hand oder auch maschinell abgepflückt, bevor sie getrocknet werden. Das Trocknen erfolgt entweder in der Sonne oder auch in geschlossenen Räumen, was einen deutlichen Unterschied beim Geschmack ausmacht. 
Während des Trockenvorgangs, während dem die Blätter immer wieder gewendet werden, welken und oxidieren sie schließlich. Durch das regelmäßige Umdrehen kommt es zu einem Austritt des Safts der Teeblätter, der sich mit der Luft vermischt und so chemische Reaktionen erzeugt, die zum einzigartigen, feinen Aroma beitragen. 

Das Verfahren zur Herstellung des Oolong Tees ist eine Kreuzung aus jener von Schwarzem Tee und Grünem Tee. Bei der Sorte "Schwarzer Drachentee" erfolgt nach der Ernte umgehend eine Halbfermentierung, bei der die Teeblätter fortwährend in Körben geschüttelt oder per Hand aneinander aufgerieben werden. Dieser Vorgang trägt dazu bei, dass die Außenseiten der Blätter schneller fermentieren bzw. oxidieren und dunkler werden, während das Blattinnere seine helle, grüne Farbe behält. Diese "Zweifarbigkeit" ist ein besonderes optisches Merkmal des Oolong Tees, das ihn klar von anderen Teearten unterscheidet. 

Das Oxidieren der Blätter wird durch eine starke Erhitzung beendet, die nach traditioneller Art in Eisenpfannen über Feuerstellen erfolgt. Große Plantagen arbeiten heutzutage allerdings vermehrt mit speziellen Teeöfen, in denen die Blätter erhitzt werden. Danach werden sie zerkleinert, in Portionen abgepackt und in alle Welt verschickt. 
Seit Jahrhunderten ist die Teeproduktion in Ländern wie China oder Taiwan einer der wichtigsten Wirtschaftszweige, der heutzutage strengen Kontrollen unterliegt. Diese gewährleisten die einwandfreie Qualität und das vorzügliche Aroma, das den Oolong Tee auszeichnet.

So bereitet man den Oolong Tee zu

Anders als beim Matcha Tee ist beim Oolong kein besonderes Zubehör erforderlich, um den Tee richtig zuzubereiten. So gibt man den Tee in einen Teebeutel oder in ein Teesieb und übergießt dieses wiederum in eine Kanne mit kochendem Wasser. Besonders gut entfaltet sich das Aroma in einer hochwertigen Teekanne - dann ist das wunderbare Geschmackserlebnis des Oolong Tees vollkommen!

Echte Teekenner bereiten Oolong traditionell in Kannen aus Steinzeug oder Keramik zu, welche dann ausschließlich für diesen Tee genutzt werden. Das hat folgenden Grund: Kocht man Oolong Tee in einer Keramikkanne auf, so entsteht an deren Innenseite eine sogenannte Patina. Diese verbleibt dauerhaft in der Kanne und sorgt fortwährend für ein besonders intensives Aroma. Die Patina verstärkt sich, je öfter man Oolong in derselben Kanne zubereitet. Dabei braucht man keine Bedenken haben, dass sich das Aroma irgendwann zu stark intensiviert. 

Bei einer ganz neuen Teekanne, die zuvor noch nicht verwendet wurde, ist es besser, zunächst einen Start-Aufguss anzusetzen, der über einen Tag hinweg ziehen kann. Er sorgt für diese Patina in der Kanne. Danach reinigt man die Kanne mit heißem Wasser. Spülmittel oder andere Reinigungsmittel dürfen für die Säuberung der Kanne genauso wenig verwendet werden wie Schwämme oder Küchenbürsten! Es genügt völlig, die Kanne mit heißem Wasser und den Händen auszuspülen, denn nur so bleibt die wertvolle Patina erhalten.

Für einen Liter feinen Oolong werden in etwa 10 bis 15 Gramm Teeblätter benötigt. Die Ziehzeit beträgt zwischen zwei und drei Minuten, je nach Geschmack - jedoch nicht länger, da sich danach Bitterstoffe entwickeln können, die das Aroma verfälschen. Allerdings gilt dies nicht für den Schwarzen Drachentee: Diese Sorte kann auch länger ziehen und erreicht irgendwann ihre maximale Geschmacksintensität. 

Handelt es sich um besonders hochwertigen Tee, so lassen sich die Teeblätter bis zu drei Mal aufgießen. Dabei sollte der erste nicht länger als drei Minuten ziehen, der zweite rund vier Minuten ziehen und der dritte etwa sieben Minuten. So bleibt das volle, würzige Aroma des Oolong Tees erhalten, obgleich der Koffeingehalt mit jedem Aufguss abnimmt.
 

Rooibos Tee - Südafrikas rotes Gold

Rooibos bedeutet auf Afrikaans „Rotbusch“. Rooibos Tee wird aus den jungen, getrockneten und fermentierten Zweigen des Rooibos-Strauches hergestellt, der ausschließlich in den Zederbergen Südafrikas wächst und dort seit rund 85 Jahren im Erwerbsanbau kultiviert wird. Aus seinem Heimatland hat Rooibos Tee in den letzten Jahrzehnten den Weg auch in viele andere Länder der Welt gefunden. 

Rooibos-Pflanze

Die Rooibos-Pflanze (Aspalathus linearis) gehört, botanisch gesehen, zur Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) und zur Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae), auch Leguminosen genannt. Der Rotbusch ist ein Strauch mit rutenartigen Zweigen und nadelartig dünnen und langen, aber weichen Blättern, der im Aussehen an einen Ginsterbusch erinnert. Er erreicht eine Wuchshöhe von ein bis zwei Metern und blüht im südafrikanischen Frühling bis Frühsommer (von Juli bis Oktober) mit gelben Blüten, die, einzeln oder in kleinen Gruppen, an kurzen Stielen an den Zweigenden sitzen.
Der Rotbusch nimmt Feuchtigkeit über sein weit verzweigtes, oberflächennahes Wurzelsystem auf. Zusätzlich besitzt er sehr lange Wurzeln, mit denen er Mineralien und Grundwasser in größerer Tiefe erreichen und nutzen kann, was ihm hilft, die heißen südafrikanischen Sommer zu überstehen. Die kleinen Knollen an den Wurzeln mit den darin enthaltenen Knöllchenbakterien vermögen, wie bei allen Leguminosen, den atmosphärischen Stickstoff im Boden zu binden. Aufgrund seiner optimalen Anpassung an seinen Standort ist der Rooibos imstande, sich mit allen nötigen Nährstoffen selber zu versorgen, was auch bei seinem Erwerbsanbau jegliche Art von Düngung und Bewässerung unnötig macht.

Natürliches Vorkommen, Standortanforderungen

Der Rotbusch-Strauch ist ein Halbwüstenbewohner, der sein natürliches Vorkommen in der westlichen Karoo hat und auch nur dort wächst und kultiviert werden kann. Alle bisherigen Versuche, Rooibos woanders oder in Treibhäusern anzubauen, schlugen fehl. 

Dieser einzige Landstrich auf der ganzen Welt, in dem der Rotbusch wächst und gedeiht, ist die Zederberg-Region, ein rund hundert Kilometer langer Gebirgszug im Südwesten der Republik Südafrika, der etwa 200 km nördlich von Kapstadt rund um die Städte Clanwilliam und Citrusdal liegt. Hier im Hochland, auf mehr als 450 Metern über dem Meeresspiegel, herrscht ein ganz bestimmtes Klima. Es regnet nur im kühlen Winter, wogegen die Sommer trockenheiß sind. Die dort vorkommenden Pflanzen sind perfekt an diese Lebensbedingungen angepasst.
Nach den Dürren Ende der 70 er Jahre und zu geringer Erntemenge 1980 wurde das Anbaugebiet erweitert. Heute beginnt der Rooibosanbau  in der Nähe von Malmesbury und Paarl etwa 50 km nördlich und östlich von Kapstadt.

Der Rooibos benötigt zu seinem optimalen Gedeihen genau das Mikroklima und die Bodenbedingungen mit dem durchlässigen Sandstein-Untergrund und der lehmigen Unterlage, die hier vorherrschen. Rooibos wächst nämlich nur auf sauren, nährstoffarmen Böden (pH Wert um 5) im Bergland. Wachstumsschübe erfolgen bei ihm nur nach ausgiebigen Winterregen im Frühjahr. Im Sommer hingegen stellt er sein Wachstum ein. Sein langes, ausladendes und zwei Meter tief in den Boden reichendes, stark verzweigtes Wurzelsystem macht Rooibos auch ökologisch zu einer besonders wertvollen Pflanze, da es den Boden verfestigt und Erosionen vorbeugt. Die Menge des Winterregenfalls entscheidet über Qualität und Quantität des Ertrags, denn Rooibos wird in der sog. „Trockenland-Methode" angebaut, d. h. er darf nicht künstlich bewässert werden.

Historisches

Es ist nicht bekannt, seit wann der wildwachsende Strauch der Zederberge von den dort ansässigen Naturvölkern schon genutzt wurde – vielleicht Hunderte, vielleicht auch schon Tausende oder gar Zehntausende von Jahren. 1772 erfuhr die restliche Welt erstmals aus den Berichten des Botanikers Carl Peter Thunberg vom Rooibos als Tee- und Heilpflanze der Khoi-San (Buschmänner). 

Im Jahr 1904 beobachtete ein aus einer alten, russischen Teehändler-Familie stammender Immigrant namens Benjamin Ginsberg eben diese einheimischen Nomaden aus den Zederbergen bei der Teezubereitung. Er kaufte ihnen Tee ab, verkaufte diesen in den Straßen Kapstadts und wurde damit zum ersten Rooibos Tee Händler Südafrikas. 

Da der Bedarf an Rooibos Tee schon bald nicht mehr allein aus den wildwachsenden Sträuchern gedeckt werden konnte, begann man im frühen 20. Jahrhundert mit der Herauszüchtung von wüchsigen Sorten und entwickelte Methoden zum plantagenmäßigen Anbau des Rotbusches. Innerhalb von knapp dreißig Jahren gelang es, den wildwachsenden Strauch zur ökonomisch nutzbaren Nutzpflanze zu machen. 

Mit der Pflanzung der ersten kultivierten Rooibos-Büsche durch Benjamin Ginsberg begann um 1930 herum der kommerzielle Anbau des Rotbusch-Strauches. Ginsberg stürzte sich mit großem Elan in die Vermarktung und den Export. Er machte als erster den Roiboos Tee sowohl in seiner Wahlheimat Südafrika als auch in Europa bekannt. Seine Nachkommen sind seitdem - und dies bis heute in die dritte Generation hinein - führend in der Rooibos Tee Industrie und -Vermarktung ihres Landes.

Mittlerweile gibt es über 500 Farmen und Plantagen, die Rooibos erwerbsmäßig anbauen. Kommerzielle Großfarmer betreiben rund die Hälfte der Rotbusch-Teeplantagen. Der Rest ist im Besitz von, meist schwarzen, Kleinfarmern. In den Kleinfarm-Kooperativen erfolgt vieles noch in Handarbeit – mit bescheidenen Werkzeugen wie Sichel, Schaufel und Besen. Diese Kooperativen produzieren in der Regel Bio Rooibos Tee, der das Transfair-Siegel trägt und bei uns unter anderem über Erste-Welt-Läden verkauft wird.

Anbau, Ernte, Verarbeitung, Vermarktung

Rooibos wird in dreijährlich wechselnder Fruchtfolge mit Roggen und Hafer angebaut. Bis die Sträucher erstmals beerntet werden können, vergehen 18 Monate. 

Die frischen, grünen, kleinblättrigen Triebe des Rotbuschstrauches werden einmal jährlich im südafrikanischen Sommer (ab Januar bis Mai) geerntet. In früheren Zeiten bereitete man die Teepflanzen auf, indem man sie mit Äxten klein hackte und anschließend mit Hämmern bearbeitete, damit der Zellsaft austrat. Im konventionellen Erwerbsanbau hackt man heutzutage die Hauptstämme samt Ausläufern und zarten Seitenästen etwa 50 cm über dem Boden maschinell ab und schnürt sie zu Bündeln zusammen. Anschließend zerteilt man das Erntegut maschinell in zwei bis fünf Millimeter lange Abschnitte. Unter Wärmeeinwirkung im Freien (bei Lufttemperaturen von 35 bis 45 Grad Celsius) erfolgt schließlich die mehrstündige enzymatische Oxidation (sog. Fermentation) zum fertigen Rooibos Tee. Die hierbei ablaufenden biochemischen Prozesse geben dem Tee nicht nur die ansprechende bräunlich-rote Farbe, sondern auch den mild-fruchtigen Geschmack.

Wie bei der asiatischen Teepflanze kann man auch vom Rooibos Tee einen Grüntee herstellen. Hierzu wird die Fermentation durch kurzfristiges Erhitzen des Grüngutes einfach unterbunden. Der Grüne Rooibos Tee hat einen wesentlich milderen Geschmack als der fermentierte Rooibos Tee und enthält mehr Pflanzenstoffe.

Den trockenen, entweder fermentierten oder unfermentierten, Rooibos Tee verarbeitet man später in Spezialbetrieben weiter. Schlussendlich packt man ihn dann für den Verkauf und Export in Kunststoffsäcke ab. Rund 90 Prozent der Rooibos-Ernte gehen in den Export, etwa 60 Prozent davon nach Deutschland.

Zubereitung, Geschmack, Aromatisierung, Verwendung

Die Dosierung beträgt beim Rooibusch Tee etwa sechs Teelöffel auf einen Liter kochendes Wasser, die Ziehzeit ungefähr fünf Minuten. Er wird jedoch nicht bitter, wenn man ihn aus Versehen länger ziehen lässt, da er – im Gegensatz zu Schwarzem und Grünem Tee – nur etwa einen Prozent Gerbstoffe hat (Schwarzer Tee bis zu 12 Prozent).

Den Rooibos Tee kann man einfach so als Durstlöscher trinken und genießen. Da er kein Koffein enthält, putscht er weder auf noch entwässert er und ist deshalb auch als Getränk für Kinder und Senioren geeignet. 

Heißer Rooibos Tee schmeckt besonders lecker mit heißer oder kalter Milch, Sahne, Zitrone, Honig oder leicht gesüßt mit braunem oder Kandiszucker. Alle diese Zugaben unterstreichen sein mildes Aroma vorteilhaft. Aber man kann ihn auch ganz ohne Zusätze genießen, da er von sich aus schon eine feine, mild fruchtige Süße aufweist.

 

Wissen über Weißen Tee

Was ist Weißer Tee?

Der Weiße Tee stammt wie der Grüne- und Schwarztee von der Kamelien Pflanze Tea Camelia. Nur durch verschiedenartige Verarbeitung entstehen diese drei Teesorten. Weißer Tee wird aus den jungen Blattknospen und den jungen Blättern hergestellt. Die noch geschlossen Blattknospen sind von einem weißen seidenartigem Flaum überzogen, nur daher rührt sein Name. Das fertige Endprodukt in der Tasse hat eine leuchtend hellbraune Teefarbe. Auch die Fermentation ist bei des weißen Tees anders als bei den anderen Sorten, er wird nur zu zwei Prozent fermentiert und das geht auf natürlichem Weg.
Dieses Wissen nutzten schon die Chinesen im 11. Jahrhundert vor Christus und lassen sich seitdem den viele Teesorten schmecken.
Inzwischen wird weißer Tee in fast jedem Teeanbaugebiet der Welt hergestellt. Jedes Anbaugebiet, Indien, China, Japan oder Sri Lanka, gibt dem Tee einen eigenen Charakter und deutliche Aromaunterschiede sind zu schmecken.
Für jeden Tee werden unterschiedliche Teile einer Teepflanze verwendet. Die Qualität eines jeden Tees richtet sich danach, ob er aus jungen, älteren, hellen, den obersten oder von komplett allen Blättern hergestellt wurde.
Bei der Ernte für die Zutaten des Weißen Tees ist es ebenso. Da er aber etwas ganz besonderes ist, werden für seine Herstellung nur ganz junge Blätter und noch geschlossene Knospen verwendet. Da Maschinen nicht zwischen alten und jungen Blättern, geschlossenen oder offenen Knospen unterscheiden können, wird die Ernte grundsätzlich per Hand ausgeführt.

Anbaugebiete

Der Weiße Tee ist ursprünglich eine von sechs chinesischen Teesorten, wächst heute aber überall dort, wo die Teepflanze Thea Camelia angebaut wird.
Das ist zum Beispiel im indischen Assam und Darjeeling, in Sri Lanka und außerdem in Kenia und Malawi.
China 
Am meisten ist sein Anbau aber immer noch in der chinesischen Provinz Fujian verbreitet. Die Provinz liegt im Südosten von China und dort herrscht ein ideales Klima für den Anbau des Weiß Tees. Der qualitativ hochwertigste und beste Weißtee mit dem Namen Pai Mu Tan wird dort hergestellt. Beliebt und bekannt ist aber auch die Sorte Silber Nadel. Neben dieser bevorzugten Provinz wird der Weißtee auch in den Provinzen Zhenge und Fuding hergestellt.
Indien 
Im Norden von Indien, an den Berghängen im Himalaya, in der Region Darjeeling, Sikkim und Assam herrschen bekanntlich ebenfalls ideale klimatische Bedingungen für den Teeanbau, dort wird nun auch Weißtee hergestellt. Im südlichen Indien haben sich inzwischen auch Regionen mit den erforderlichen Klimazonen für den Teeanbau gefunden. In der Region Nilgiri wird ein Weißtee hergestellt, der ein vorzügliches Aroma vorweisen kann. 
Sri Lanka
Vor der Ostküste Indiens liegt Sri Lanka mit seinen Teeanbaugebieten. Hier wird der Weißtee noch nicht lange angebaut, die Insel hat aber dennoch schon mehrere, sehr beliebte Weißteesorten hervorgebracht. Unter Teeliebhabern haben sich schon der Nuwara Silver Tips und der Ceylon Silver Tips beliebt gemacht.
In einer Höhenlage von ungefähr 1.200 Metern liegen die klimatisch günstigen Anbaugebiete für Weißtee, Nuwara Eliya, Uva und Dimbula. 
Japan
Der Weißtee aus Japan ist noch etwas ganz Besonderes. In dieser kleinen Teenation wird ein Weißer Tee hergestellt, der Beachtung verdient. Natürlich kann hier nicht so großzügig angebaut werden wie in anderen Ländern, aber die Japaner mit ihrem bekannten Ehrgeiz, haben sogar einen Weißen Tee, Shira Cha, hergestellt, der 2010 mit einer Goldmedaille ausgezeichnet wurde. 

Herstellung

Begonnen wird die Herstellung wie bei jedem Tee - mit der Pflückung von Hand. Beim Weißen Tee sind es die ungeöffneten Knospen mit dem weißen Flaum, von denen ungefähr 30.000 benötigt werden, um ein Kilogramm Rohmaterial zu erhalten.
Nachdem die Knospen dann ausgebreitet ungefähr drei Stunden gelüftet wurden, müssen sie bis zu 14 Stunden bei einer Luftfeuchtigkeit von 60 Prozent und ungefähren 25 Grad langsam welken. Im nächsten Arbeitsgang werden die Knospenblätter bei einer Temperatur von ungefähr 120 Grad rund zwanzig Minuten getrocknet. Dann werden sie sortiert und einem letzten Trocknungsvorgang unterzogen, um nach diesem dann als fertiger Weißer Tee abgepackt zu werden.
Die schonende Luft- und Lichttrocknung und die nicht gerollten Blätter sind ein wichtiges Qualitätsmerkmal für Weißen Tee. 

Zubereitung

Chlorarmes und weiches Wasser sollte für den Aufguss bevorzugt werden, das macht sich deutlich beim Geschmack bemerkbar. Aufgekochtes Wasser auf 75 Grad abkühlen lassen, weil kochendes Wasser den Weißen Tee zerstören würde. Acht bis zwölf Gramm an Teeblättern werden für einen Liter verwendet und ziehen kann der Weißtee bis zu fünf Minuten. Es ist gut zu wissen, dass der Weiße Tee mehrmals aufgegossen werden kann.
Die Intensität verändert sich und jeder Aufguss bringt einen neuen Geschmack hervor. 
Auf Grund seiner Qualität hat der Weiße Tee seinen Preis - schon dies ist ein Grund den Tee nicht wegzuwerfen nach einem ersten Aufguss. Wichtig ist dabei, dass bei jedem nächsten Aufguss die Ziehzeit verlängert wird. Beim zweiten Aufguss ist also eine Ziehzeit von etwa acht Minuten angebracht, damit der Tee nicht zu schwach wird.

Will man wirklich alle Inhaltsstoffe aus den Teeblättern herausziehen, kann man bis zu vier Aufgüsse durchführen. Die Ziehzeit verlängert sich so auf ungefähr 15 Minuten.
Der hochwertige Weiße Tee bleibt auch nach vier Aufgüssen ein Hochgenuss und weist keinerlei bitteren Geschmack auf, im Gegensatz zu anderen Teesorten nach solcher Prozedur.